ZitatSt. Egidien. Das Ziel, Güter von der Straße auf die Schiene zu holen, ist im Gewerbegebiet "Am Auersberg" bisher nicht zufriedenstellend gelungen. Das schätzt Dirk Trinks, Geschäftsstellenleiter des Zweckverbandes Gewerbegebiete "Am Auersberg/Achat", ein. Er ist sich aber sicher, dass die Entscheidung, einen Gleisanschluss in diesem Gebiet zu verlegen, richtig war. Und er kann sich mit Blick auf die aktuellen Kraftstoff-Preise auch vorstellen, dass der Bahntransport wieder an Bedeutung gewinnt.
Als das Gewerbegebiet "Am Auersberg" 1993 eingeweiht wurde, haben drei Firmen Gleise auf ihr Gelände verlegt und auf die Bahn gesetzt. Hinzugekommen ist seither keiner mehr. Allerdings setzen die Unternehmen Glaswerke Arnold und Geberit inzwischen nicht mehr auf den Gütertransport auf der Schiene. Übrig geblieben ist lediglich die in der Stahlblechbearbeitung tätige Firma Arcelor-Mittal.
Für den Niederlassungsleiter der Glaswerke Arnold, Ulrich Fleischer, hat sich das Thema Bahn erledigt. "Mein Vorgänger hat das ernsthaft versucht, aber die Bahn ist absolut nicht flexibel und unzuverlässlig. Wir machen seit zwei Jahren alles wieder per Lastwagen." Das Unternehmen fertigt Glasplatten bis zu einer Größe von 1,20 mal 6 Metern.
Geberit hat beim Neubau der Betriebshalle das Anschlussgleis entfernt. Thomas Schweikart, Vorsitzender der Geschäftsführung, sagt: "Die Bahn ist zu unflexibel, zu langsam und zu teuer. Außerdem hat man dort zu viele Ansprechpartner." Sollte sich das irgendwann ändern, würde Schweikart aber gern wieder mit seiner Ware auf die Schiene zurückgehen. Dann allerdings beispielsweise per Bahnverladung in Glauchau, sagt er.
Dirk Trinks geht fest davon aus, dass Arcelor-Mittal nicht nur weiterhin auf den Eisenbahntransport setzt, sondern die Kapazität sogar noch steigert. Die letzten öffentlich bekannten Zahlen stammen von 2009. In dem Jahr hat die Firma 138 Waggons - zwei mehr als im Jahr zuvor - genutzt.
Gewinne wirft der Bahnanschluss nicht ab. Dafür reicht die Nutzung durch ein Unternehmen allein nicht aus. Betreibergesellschaft für den Bahntransport im Gewerbegebiet ist die in Chemnitz ansässige Firma Regio-Infra-Service Sachsen. Das Unternehmen übernimmt auf den Bahnhöfen in Glauchau und St. Egidien die Container und bringt sie ins Gewerbegebiet beziehungsweise wieder zurück.
Die Deutsche Bahn kommentiert "die pauschale Kritik", die die Glaswerke Arnold und Geberit äußern, nicht, sagte Pressesprecher Jörg Bönisch auf Nachfrage.
Geht es nur noch um Geld bei der Bahn? Da wollen schon mal paar Firmen Güter von der Straße holen, aber die Liebe Bahn sieht nur noch die Euro Zeichen im Auge.
Tschau Jan
Rumpel, die Pumpel, weg war der Kumpel, Steine drauf, Glück auf.