In der Bild stand heute mal ein interessanter Beitrag zum Wohnen in Eisenbahnwagen:
PM aus Bild vom 10.11.10:
ZitatWir bauen uns aus der Bahn ein Haus
Die Notbremse wird zum Radio-Schalter, die Schiebetür zum Wohnzimmer-Eingang – hier entsteht Deutschlands verrücktestes Haus. Gebaut auf Schienen! BILD-Fotoredakteurin Vanessa Stallbaum (28) und Fotograf Marco Stepniak (34) machen aus zwei alten Post-Waggons ihr neues Heim.
Zwei Millionen Kilometer rollten die Wagen von 1974 bis 1997 quer durch Europa. „Wir haben Fahrtenbücher, in denen jede Station genau aufgezeichnet ist“, sagt Vanessa stolz.
Die ausrangierten Waggons kaufte das Paar von einem Sammler. Neu haben die Wagen je 500 000 Euro gekostet, Vanessa und Marco haben sie gebraucht für 20 000 Euro erstanden. Sie wurden abgeschliffen und neu lackiert, dann per E-Lok zum Bahnhof Marl gebracht. Von dort ging’s weiter übers angrenzende Gelände der Zeche Auguste Victoria, die letzten Meter auf Tieflader gesattelt. Dann hob ein Kran die Waggons aufs Grundstück, dort waren bereits Schienen-Stücke installiert.
Die Wohn-Waggons sind 27 Meter lang, 4,05 Meter hoch und innen 2,65 breit. Sie stehen nebeneinander, sind durch einen Zwischenbau verbunden (Gesamtwohnfläche: 170 qm). Das Haus sieht von außen aus wie ein Bahnhof mit zwei wartenden Zügen.
Der Zwischenbau wird zum Wohnzimmer, in einem Wagen entstehen Gäste-, Esszimmer und Küche, im anderen Bad, Arbeits- und Schlafzimmer.
Das Paar hat Post-Schränke und Arbeitsplatten entfernt, Wände und Boden ausgebaut, Strom-, Wasserleitungen und Fußbodenheizung verlegt. Gerade sind die beiden dabei, alles zu dämmen, Wände und Böden wieder einzubauen.
Woher kam die Wohn-Idee? Marco: „Ich habe vor 15 Jahren ein Jugendzentrum in alten Bahnwaggons gesehen und dachte: Darin kann man doch auch leben.“
Umgesetzt hat Marco diesen Traum jetzt mit seiner Vanessa. Ihre Beziehung nahm übrigens auch in der Bahn Fahrt auf: kennengelernt im ICE, erster Urlaub: eine viertägige Zugreise von Berlin nach Kasachstan. Nur in einem Punkt sind die beiden sich noch nicht einig. Vanessa: „Ich würde unser erstes Kind später gern Emma nennen – wie die Lok von Lukas, dem Lokomotivführer ...“