ZitatElsterwerda: Mega-Bodenaushub an der Bahn nötig Fast vier Meter tief wird Untergrund zwischen Dreska und Elsterwerda ausgetauscht
ELSTERWERDA An der Bahnstrecke Berlin-Dresden wird gegenwärtig zwischen dem Bahnübergang Dreska und Elsterwerda rund um die Uhr in mehreren Schichten der alte Erdboden bis zu einer Tiefe von 3,10 bis 3,90 Meter ausgehoben und durch Kies ersetzt. Insgesamt 12 000 Kubikmeter Boden müssen entfernt und ersetzt werden.
Mega-Bodenaushub an der Bahn nötig Etwa 12 000 Kubikmeter Erdreich muss ausgetauscht werden. Foto: vrs1 „Wir hatten Mühe, aus der Region ausreichend Lkw anzumieten“, meint der Büroleiter der Bauüberwachung Falk Hafner. Zu Urzeiten schon muss sich an dieser Stelle ein Sumpfgebiet gebildet haben. Der alte Boden wird vorerst auf einer Fläche nahe Elsterwerda Biehla zwischengelagert und dann nach der Beprobung je nach Schadstoffbelastung entweder gereinigt oder auf entsprechende zertifizierte Schadstoffdeponien endgelagert. Der neu zu verfüllende Kies wird aus den regionalen Sandwerken um Haida und Zeischa angeliefert. Bei der Austauschtechnologie müssen die Bauarbeiter wechselseitig ausschachten, verfüllen und danach verdichten.
ZitatKreuzungsbauwerk: 0.38 Uhr - „Wir liegen auf“ In der Nacht zum Sonnabend wurde die erste Brücke bei Elsterwerda über der Strecke Berlin-Dresden eingehangen
ELSTERWERDA Nach dem Baustart am 27. September 2013 wurde in der Nacht zum Sonnabend mit einem 400-Tonnen-Raupenkran das erste von insgesamt drei, 63 Tonnen schweren Brückensegmenten in das im Bau befindliche Kreuzungsbauwerk eingesetzt. Die vierte Brücke dient als Fuß- und Radweg.
Kreuzungsbauwerk: 0.38 Uhr - "Wir liegen auf" Das erste Brückenelement des neuen Kreuzungsbauwerkes bei Elsterwerda-Biehla schwebt über den Widerlagern. Foto: Veit Rösler/vrs1 Einen historischen Moment hat es in der Nacht zum Samstag an der Kreuzung der beiden Bahnstrecken Berlin-Dresden und Falkenberg-Horka und damit an der geplanten Achse des internationalen kombinierten Ladungsverkehrs zwischen Rotterdam, Bremerhaven, Hamburg und den osteuropäischen Staaten innerhalb des paneuropäischen Schienenverkehrskorridors gegeben. Die erste Brücke wurde eingehoben. Bei der logistischen Herausforderung musste das per Schwerlasttransport angelieferte Stahlsegment von der unteren Parkposition über die noch eingebaute Behelfsbrücke, deren Fahrleitungsanlage und einen weiteren Gleisabstand hinweg eingesetzt werden. Mit dem Gewicht am Haken musste sich der Raupenkran in Richtung der Widerlager des dritten, am weitesten entfernten oberen Gleises bewegen und damit eine Entfernung von 26 Meter vom Drehpunkt des Kranes überwinden.
Unmittelbar nach dem Beginn der Sperrpause um 22.17 Uhr und dem damit verbundenen Abschalten der Fahrleitungsanlagen beider Ebenen wurde von einem Fahrleitungsmonteur im hellen Mondenschein die auf den Mastspitzen des Fahrleitungssystems verlaufende Hauptspeiseleitung geerdet und der im Schwenkbereich des Kranes verlaufende Teil abgebaut. Der gesamte Hebevorgang des Brückenelementes dauerte eine Stunde und zwölf Minuten. Für bange Minuten und eine Verzögerung sorgten gleich nach dem Anheben des Stahlkolosses Probleme mit dem über 200 Tonnen schweren Gegengewicht des Raupenkranes. Der Kran wird über eine Computeranlage gesteuert und überwacht. Im Zeitlupentempo wurde dann das aus einer Bahnfahrspur und einem Begleitweg bestehende 28 Meter lange Stahlsegment weiter angehoben, gedreht, in Richtung Ziel gefahren und dann wieder nach unten abgelassen, wo es nun über Seile in die richtige Position gedreht wurde.
Erstes Brückensegment in das neue Kreuzungsbauwerk eingesetzt Historischer Moment zwischen Berlin und Dresden – Erstes Brücken Historischer Moment zwischen Berlin und Dresden – Erstes Brücken
Erstes Brückensegment in das neue Kreuzungsbauwerk eingesetzt Mir Argusaugen beobachten der Baubüroleiter der Bauüberwachung, Falk Hafner aus Elsterwerda, und der Bauüberwacher der DB-ProjektBau Christoph Isensee jeden Moment der Aktion. Selbst viele der Bauleute und auch einige Zaungäste hielten die Szenerie mit ihren Kameras fest. Um 0.38 Uhr hieß es dann über Funk: „Alles gut, wir liegen auf“. An dieser Stelle wird die Brücke nun voraussichtlich mindestens 80 Jahre lang liegen. „Die Brücke hat eine effektive Nutzungsdauer von 80 Jahren. Dann ist sie abgeschrieben, was nicht bedeutet, das sie dann verbraucht und nicht mehr genutzt werden kann“, beschreibt Bauüberwacher Falk Hafner. Die bei der Bahn verwendeten Brücken sind um ein Mehrfaches stabiler gegenüber den tatsächlichen Einsatzbedingungen ausgelegt. Von den ca. 25 000 Eisenbahnbrücken in Deutschland sind etwa 9000 älter als 100 Jahre. In einer weiteren, am 12. November beginnenden Vollsperrung werden zunächst die Hilfsbrücke im Gleis eins und zwei unmittelbar angrenzende Weichen zurück gebaut. Dann werden zwei weitere Bahnbrücken und eine Fußgängerbrücke in das neu entstehende Kreuzungsbauwerk eingehangen.