Artikel aus der Lausitzer Rundschau vom 30.11.12 zur Ausstellung im Finsterwalder Heimatmuseum am Markt der Sängerstadt:
Zitat
Was aus Blech alles gezaubert wurde Faszination Märklineisenbahn – Hagen Lotzwig zeigt Schätze seiner Privatsammlung im Museum
Finsterwalde Wie stets in der Adventszeit wird das Finsterwalder Sänger- und Kaufmannsmuseum des Landkreises Elbe-Elster durch eine besondere Ausstellung in die Weihnachtszeit einstimmen. Diesmal als ,,Spielzeugland im Museum". Historische Märklineisenbahnen von 1900 bis 1940 zeigt der Finsterwalder Sammler und Eisenbahnliebhaber Hagen Lotzwig.
Was aus Blech alles gezaubert wurde Hagen Lotzwig bei der Präsentation seiner Sammlung. Foto: Jürgen Weser/jgw1
Viele Finsterwalder kennen Hagen Lotzwig seit Jahren als Eisenbahnliebhaber vor allem in großer Ausführung. 1995 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Niederlausitzer Museumseisenbahn mit ihrem Standort am Bahnhof Kleinbahren, deren Schatzmeister er ist. Beim jüngsten Sängerfest gehörte das Schaubild der Museumseisenbahner mit Hagen Lotzwig zu den besonderen Hinguckern.
Noch länger zurück reicht aber seine Liebe für Spielzeug- und Modelleisenbahnen. ,,Als Kind", erinnert sich der heutige 59-Jährige, ,,hatten mein Bruder und ich zu Hause immer Eisenbahnen als Spielzeug, zunächst in der HO-Spur und dann in der kleineren TT-Ausführung. Fan der historischen Märklin-Eisenbahnen ist Hagen Lotzwig seit 1981. ,,Irgendwie war mir die TT-Bahn zu klein geworden und es ergab sich die Gelegenheit zu Tauschrunden." So kam der Hobbyeisenbahner zur Firma Merklin, schlichtweg der deutschen Traditionsfirma im Spielzeugeisenbahnbau bis 1940. Eine Dampflok, eine E-Lok, ein Güterzug und ein Personenzug plus Bahnhof waren der bescheidene Anfang. Dabei blieb es nicht, denn Hagen Lotzwig war vom Märklin-Virus infiziert. Mit seiner äußerst ansehnlichen Sammlung, fast 600 einzelne Ausstellungsgegenstände hat Museumsmitarbeiter Olaf Weber gezählt, füllt er die beiden Ausstellungsetagen im Speichergebäude des Museums. ,,Nach meiner Kenntnis müsste es eine der umfangreichsten Märklin-Eisenbahnsammlungen weit über den Elbe-Elster-Kreis hinaus bis in den Cottbuser Raum sein", schätzt der Finsterwalder Sammler. Er hat auch weiteres Spielzeug im häuslichen Fundus und seine Frau Petra eine große Teddybärensammlung, die ebenfalls schon zur Weihnachtszeit im Museum zu sehen war.
,,Mich hat einfach fasziniert, was bei Märklin alles aus Blech gezaubert wurde und dass es zahlreiche Spieleffekte gibt", schwärmt Hagen Lotzwig mit Blick auf Raritäten der unterschiedlichsten Art vom Fernreisezug Amsterdam-Basel über den Zirkus Sarasani-Transport bis hin zu den verschiedensten Lokomotiven, Triebwagen und Shell- Leuna-Spezialwaggons sowie dem Güterzug mit Wehrmachtsfahrzeugen. Ganz besonders hat es ihm sein Lieblingssammlerstück, ein Miniaturnachbau der Adler-Lok von 1835 samt Waggons von der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth, genau 100 Jahre später von Märklin originalgetreu nachgebaut, angetan. Zu seinen Sammlerobjekten kommt Hagen Lotzwig vor allem bei Auktionen und Sammlerbörsen, weniger durch Kauf in Internetforen. Bei der Fülle an Angeboten, weiß Hagen Lotzwig, muss er als Sammler schweren Herzens auch den Mut zur Lücke haben. Die meisten der Ausstellungsobjekte sind zu Hause in Vitrinen oder einfach nur in Koffern verwahrt, so ist die Ausstellung auch für den Sammler ein besonderes Erlebnis, kann er seine Schätze doch einmal großzügig dem Betrachter darbieten, nach Motiven stellen, Bahnhofsszenen gestalten und Streckenprofile. Besonderer magischer Anziehungspunkt wird natürlich die funktionsfähige Anlage für die Besucher sein.
Die Ausstellungseröffnung findet im Rahmen des Straßenfestes in der Langen Straße am Sonnabend um 16 Uhr statt.
Besucht werden kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Kreismuseums bis zum Februar. Jürgen Weser / jgw1