ZitatSorge um den Erhalt der Bahnhöfe in Elbe-Elster Uebigau-Wahrenbrück/Falkenberg Die Städte Uebigau-Wahrenbrück und Falkenberg befürchten die künftige Schließung der Bahnhaltepunkte in Uebigau, Beutersitz und Rehfeld. Sie lehnen einen solchen Schritt aber kategorisch ab.
Den Anstoß für die Sorgen der Uebigau-Wahrenbrücker und Falkenberger hat ein Schreiben des Brandenburgischen Verkehrsministeriums an alle Landkreise als Aufgabenträger des übrigen Öffentlichen Personennahverkehrs gegeben. In Vorbereitung des neuen, fünf Jahre gültigen Landesverkehrsplanes ab dem Jahr 2014 sollen alle Bahnstationen, die unter 50 Ein- und Ausstiege am Tag aufweisen, genauer unter die Lupe genommen werden. Dazu gehören auch die in Uebigau, Beutersitz und Rehfeld entlang der Strecke Cottbus – Leipzig.
Potsdam verspreche sich einen Einstieg zum Meinungsaustausch für ein möglichst attraktives, aber auch rentables Angebot, fasst ein Ministeriumssprecher zusammen. Von Schließung sei zum jetzigen Zeitpunkt keine Rede, versichert er. Das Land erhoffe sich Vorschläge für eine höhere Attraktivität der Bahnhöfe. Der Elbe-Elster-Kreis wurde ebenfalls angeschrieben. Für eine Beantwortung seien Stellungnahmen der betroffenen kommunalen Vertretungen eingeholt worden, bestätigt Norbert Mnich vom Amt für Kreisentwicklung und Landwirtschaft in Herzberg.
Sowohl in Uebigau-Wahrenbrück als auch in Falkenberg wird mit Nachdruck der Erhalt der Bahnhaltepunkte gefordert. „Rehfeld mag von Potsdam aus betrachtet unbedeutend sein, für uns hier vor Ort sieht das aber ganz anders aus. Für unseren ländlichen Raum ist auch so ein kleiner Haltepunkt wie Rehfeld sehr wichtig, zumal er eine nicht zu verachtende Umlandfunktion bis hin ins Sächsische hat“, macht der Falkenberger Verwaltungsmitarbeiter Volker Möbius deutlich. „Wir hoffen, dass der Landkreis uns unterstützt und das Ministerium uns nicht hängen lässt“, fügt er hinzu.
Davon geht auch Andreas Claus, Bürgermeister in Uebigau-Wahrenbrück (parteilos), aus. Außerdem fordert er mehr Einsatz von der Bahn selbst. „Seit Jahren wurde auf den Bahnhöfen nichts mehr getan. Sie sehen wenig attraktiv aus. Hinweisschilder sucht man vergeblich. Und auch die Anbindung an überregionale Strecken ist nicht gut. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Benutzerzahlen rückläufig sind“, schimpft er.
Zum Thema:
Zu den Bahnhaltepunkten im Elbe-Elster-Kreis, die täglich weniger als 50 Ein- und Ausstiege vorweisen können, gehören auch Hohenleipisch, Prösen-West, Rückersdorf und Fermerswalde. Bange Fragen stehen im Raum: Wie steht es um deren Zukunft? Sind sie zu retten? Immerhin: Andere kleine Haltepunkte sind schon seit Jahren dicht.Die Aufrechterhaltung des Schienenverkehrs im Land Brandenburg kostet jährlich etwa 500 Millionen Euro.