ZitatBeton bröckelt unter der Containerlast Umschlagsplatz am Glauchauer Güterbahnhof muss saniert werden
Glauchau. Auf der Oberfläche des Terminals haben sich zahlreiche Risse gebildet. Stellenweise droht der Beton gar aufzubrechen. Den Betrieb des Umschlagplatzes, auf dem Container von der Schiene auf die Straße und umgekehrt geladen werden, hat dies bislang nicht gestört. Dennoch, um eine Sanierung der Fläche kommt die Güterverkehrszentrum-Südwestsachsen (GVZ) Entwicklungsgesellschaft nicht herum. Dabei hat das GVZ, an dem die Stadt Glauchau zu 51 Prozent beteiligt ist, noch Glück, denn die Schäden traten kurz nach Inbetriebnahme vor knapp einem Jahr auf, also noch innerhalb des fünfjährigen Gewährleistungszeitraums.
Geschäftsführer Alfons Wagener erinnert sich, dass die ersten Risse bereits im Dezember des Vorjahres zu sehen waren. Über die Ursachen streiten sich die Fachleute. Gutachten wurden erstellt. Laut Wagener hält der Betondecke der Containerlast nicht stand. Grund dafür sei die darunter liegende hydraulisch gebundene Tragschicht, die eine Dicke von 15 Zentimeter habe und der Betondecke Flexibilität ermöglichen soll. Die Punktlast, die der mobile Hebekran beim Heben und Abstellen der schweren Container auf den Beton ausübt, habe dazu geführt, dass an den Fugen Risse entstehen. Anders als auf der Autobahn, wo die Betondecken mit Stahlankern versehen werden, um die Schubkraft rollender Lastwagen abzufangen, drückt auf der Fläche des Terminals die Last vorrangig auf einen Punkt von oben.
Bis heute hat es gedauert, festzulegen, was nun als nächstes geschieht. Die Fläche muss komplett saniert werden. Zunächst kommt in einem ersten Schritt im Oktober/November der Wendehammer an die Reihe. Dort werden Beton- und Tragschicht entfernt und anschließend in einer jeweiligen Stärke von 25 Zentimetern wieder aufgebracht. "Und dann müssen wir sehen, ob das funktioniert", sagt Wagener. Klappt der Versuch, wird die restliche Fläche nächstes Jahr in zwei Abschnitten auf die gleiche Weise saniert. Die Arbeiten sollen bei laufendem Betrieb des Container-Terminals über die Bühne gehen.
Wer hat Schuld an der Lage? Diese Frage sei abschließend kaum zu beantworten, sagt Wagener. Gutachter gehen davon aus, dass vorrangig Planungsfehler vorliegen würden. Doch auch Ausführungsmängel will Wagener nicht ausschließen. Das Eisenbahnbundesamt, das den vier Millionen Euro teuren Bau mit drei Millionen gefördert hat, habe damals keine Fehler angezeigt. Die Sanierung, sagt Wagener, werde schätzungsweise etwa 500.000 Euro kosten - Geld, das wohl die Versicherung des Planungsbüros übernehmen soll. Für das GVZ laufe die Sanierung kostenneutral.